Oahu – Touristische Hochburg mit 6-spurigen Autobahnen

Nach der Ankunft auf Oahu hat uns direkt der Schlag getroffen; Eingequetscht zwischen Autos fuhren wir auf 6 Spuren in Richtung AirBnB. Vorbei an amerikanischen Food-Ketten, die Daniela noch von ihrem Au-Pair-Aufenthalt in Maryland kannte. Im wunderschönen Wohnquartier von Ewa Beach haben wir uns aber schnell erholt und das typisch amerikanische Haus genossen. Das Auto übrigens dieses mal bewusst bei Alamo gemietet. Wir waren begeistert vom professionellen und zügigen Ablauf – so ganz anders, also unsere Horror Story in Australien

Autobahn OahuWohnquartier Ewa Beach

Am nächsten Tag entdeckten wir die Westküste, an der auch unsere Unterkunft gelegen war. Wunderschöne Sandstrände, ruhige Strassen aber auch viele Obdachlose. Nach einiger Zeit hört die Strasse einfach auf und man muss den Weg zum Ka’Ena Point zu Fuss gehen. In der Mittagssonne ist dieser flache aber lange Weg zu anstrengend, so dass auch wir uns lieber dem Makua Beach widmeten, da das erste mal im türkisblauen Wasser badeten und danach auf dem weissen Sandstrand ausruhten.

Nach einem intensiven Arbeitsmorgen fuhren wir Richtung Osten, um da den Makapu’u Light House Trail zu bewandern. Obwohl es eher ein Spaziergang war, fühlte sich der steile Marsch auf dem Asphalt und der starken Sonneneinstrahlung  dann doch mehr nach einer Wanderung an. Der Ausblick auf die Küstenstrasse und die dahinter gelegenen Berge begeisterten uns. Wer möchte, kann vom Weg auch einen Abstecher zu den Tide Pools machen, worauf wir aber aufgrund der Hitze einmal mehr verzichteten. Bevor wir den Tag am Kailua Beach (unbedingt auch den Lanikai Beach auf die Liste nehmen) ausklingen liessen, besuchten wir den Lanai Lookout, bei dem trotz Verbotstafel und Polizist alle Touristen unbekümmert auf den rutschigen Felsen rumturnten. Teilweise mit Flipflops an steilen Felshängen…

Küste Osten Strand Ostküste Oahu Aussichtspunkt Ostküste Oahu

Eigentlich stand am nächsten Tag die Wanderung auf den Koko Head auf dem Programm. Als wir da ankamen und verletzte Personen mit Helikopter vom steilen Berg runtergeholt wurden, entschieden wir uns stattdessen für einen verlängerten Nachmittag in der Hanauma Bay. Auf dem Weg dahin besuchten wir das Halona Blow Hole und den Nu’uanu Pali Lookout. Die Sicht von letzterem liess jedoch zu wünschen übrig:

Schlechte Sicht

Die Hanauma Bay ist einer der wenigen Orte, wo Eintritt (7.50/Person) verlangt wird. Dies, weil sich in dieser wunderschönen Bucht hunderte von Fischen befinden und der ganze Park als Reservat geschützt werden soll. Es ist überlaufen mit Touristen, trotzdem würden wir einen Besuch unbedingt empfehlen – obwohl wir in den kommenden Tagen noch schönere Schnorchel-Spots fanden (Big Island)

Tipp: Schnorchelausrüstung für 2 Personen gleich von Beginn weg im Walmart kaufen – auf jeder Insel lohnt es sich, eine dabei zu haben.

Die North Shore ist ein Must-Do. Vor allem aber ist der Weg das Ziel. Unbedingt im Gegenuhrzeigersinn hochfahren, damit ihr direkt auf der Seite der Küste seid und so die bessere Meersicht geniessen könnt. Unser Highlight war der Turtle Beach (obwohl keine Turtles), weil wir dort fast alleine am wunderschönen Strand gelegen sind und die Aussicht im Schatten von Tannenwälder genossen.

Turtle Beach

Wer Schildkröten sehen will, soll sein Glück beim Laniakea Beach probieren – dies ist fast ein sicherer Wert. Auch wir haben welche gesehen, jedoch nur vom Auto aus, da es unmöglich war einen Parkplatz zu finden. Die bekannten Food Trucks findet man bereits an der Nordostküste, aber Shrimps empfehlen wir beim Giovanni’s Shrimp Truck. Achtung, dieser Ort befindet sich etwas ausserhalb von Halewia. Im Surferdorf selbst haben wir keine Trucks gefunden, jedoch viele tolle Restaurants. Einen kurzen Stopp legten wir auch beim Sharks Cove ein, jedoch regnete es bereits (ja auf Hawaii regnet es oft) und ohne Schnorchelausrüstung bringt ein Aufenthalt hier nicht viel.

Halewia Vor China Mans HeadShrimp Foodtrucks Norhtshore

Den zweitletzten Tag verbrachten wir rund um Honolulu. Da wir ganz am Schluss unserer Hawaii-Reise drei Tage ohne Auto in der Grossstadt verbringen werden, haben wir uns bewusst gegen einen Besuch davor entschieden. Einen tollen Blick auf die Stadt erhält man vom Vulkankrater Diamond Head. Mit dem Auto fährt man in den Krater hinein und wandert hoch. Für den Sonnenuntergang bietet sich der Tantalus Lookout besonders an.

Diamonds Head Aussicht auf Honolulu

Am Tag unserer Weiterreise nach Kauai besuchten wir Pearl Harbour. Unbedingt am Tag vorher online die Gratistickets „kaufen“ (0$ + 3$ Bearbeitungsgebühr), denn wer nicht vor 7 Uhr morgens anstehen will, hat so gut wie keine Chance das USS Arziona Memorial zu sehen. Diese Möglichkeit haben wir verpasst, da wir nicht nur zu spät für die Tickets waren, sondern das Memorial zur Zeit nicht zugänglich ist (Restauration). Stattdessen besuchten wir das USS Missouri Battleship – das letzte von der US Navy gebaute Kriegsschiff.

USS Battleship

Kauai – Grünes Inselparadies mit unzähligen Wandermöglichkeiten

Mit der Ankunft in Kauai begann auch unser wohlverdienter Urlaub. Die nächsten 1.5 Wochen konnten wir uns vollumfänglich dem Inselleben widmen und Hawaii in seiner Vielseitigkeit auskosten. Wie es der Zufall wollte, wäre es das erste Mal seit unserer Reise unterkunftstechnisch kaum möglich gewesen, zu arbeiten. Unser teures Hostel verzichtete (bewusst?) auf Fensterscheiben und Türen, platzierte Betten (oder Sofas) an jeder möglichen Ecke (auch draussen) und auf den Klos hielt man sich besser die Nase zu. Die Lage und der Ausblick auf das Meer war aber spitze!

Hostelaussich Kauai

Nicht weiter schlimm, denn wir waren zum Glück beschäftigt mit wandern, schnorcheln und den Windfrisuren beim Fahren unseres Ford Mustangs.

Cabrio Kauai

Wer unsere Reiseberichte verfolgt, merkte vielleicht bereits, dass wir etwas Pech mit gesperrten Strassen, temporär geschlossenen Sehenswürdigkeiten und beschädigten Irgendwas haben. So auch auf Kauai! Die bekannte Napali Coast – Filmkulisse für Jurrasic Park, King Kong, Pirates of the Caribbean, uvm. – ist seit dem heftigen Sturm im April 2018 geschlossen. Und das wird sich leider bis Ende Jahr auch nicht ändern. Wer aber trotzdem einen Blick erhaschen will, soll beim Besuch des Waimea Canyons unbedingt bis zum Pu’u O Kila Lookout fahren. Die Sicht ist einfach der WAHNSINN.

Napali Coast

Für den Waimea Canyon lohnt es sich übrigens den ganzen Tag einzuplanen. Es warten neben vielen Aussichtspunkten auch tolle Wanderungen. So zum Beispiel der Canyon Trail (ca. 2-3 Stunden inkl. Fotostops und Mittagspause).

Waimea Trail Canyon Trail Waimea CanyonWasserfallManu beim wandern

Zudem hat uns auch der Besuch am Hideaway Beach (Geheimtipp) sehr gut gefallen. Hierfür unbedingt Schnorchelausrüstung mitbringen (günstig zu mieten in Hanalei). Einen Parkplatz zu finden gestaltet sich hier etwas schwierig. Wir hatten Glück und konnten das Auto gratis (!) beim luxuriösen Princeville Resort abgeben (Vallet Parking). Bis heute sind wir nicht sicher, ob das so erlaubt war oder wo der Haken war. Wir wurden behandelt wie die Könige. Die beiden Wasserfälle Wailua und Opaeka sind ebenfalls hübsch anzusehen, aber bei Zeitknappheit auch ohne schlechtes Gewissen wegzulassen. Wer trotz geschlossener Napali Coast (und damit auch allen Trails) eine schöne Wanderung machen möchte, dem empfehlen wir den Sleeping Giant Trail mit toller Aussicht. Es gibt verschiedene Wanderwege, die auf verschiedenen Seiten des Berges beginnen.

Sleeping Giant TrailSleeping Giant Trail Top

Leider wurde am letzten Tag der Helikopter-Rundflug – das Geburtstagsgeschenk für Manu – kurzfristig aufgrund des schlechten Wetters abgesagt bzw. nach Big Island verschoben. Somit haben wir die letzten Stunden auf Kauai beim Spouting Horn, einer weiteren Cabrio-Rundfahrt und an den nah gelegenen Stränden verbracht.

Spouting Horn

Big Island – Aktive Vulkane und die regenreichsten Orte der Welt

Big Island ist, wie der Name schon sagt, die grösste der vielen hawaiianischen Inseln. Somit verbrachten wir hier auch die meisten Tage und das war gut so. Gleich bei Ankunft in Kona (Westen) wurde uns bewusst, dass sich Big Island nochmals komplett von den beiden anderen Inseln unterscheidet. Grossflächige Vulkangestein-Gebiete und dichter, rabenschwarzer „Rauch-Nebel“ bot sich uns, alss wir in unser gemütliches Airbnb-Studio fuhren. Endlich wieder richtig einkaufen, kochen und vor allem duschen ohne das Gefühl, dreckiger als davor zu sein.

SalamanderPool Selfie

Am nächsten Tag gönnten wir uns viel Ruhe. Das heisst bei uns ausschlafen, ausgiebig frühstücken, die Woche planen, schnorcheln, kochen, Filme schauen. Geschnorchelt haben wir übrigens am Kahalu’u Beach und da doch tatsächlich unsere erste Schildkröte von Nah gesehen. Die Zeit mit ihr war nur kurz, doch die Freude darüber hielt noch Stunden an.

Somit wollten wir am nächsten Tag noch mehr. Mehr Schildkröten! Und diese bekamen wir, als wir uns am Punualu’u Black Sand Beach wiederfanden. Manuel traute sich sogar in das stürmische Meer und beobachtete da diese prachtvollen Meerestiere beim Knabbern an den Korallen.

Black Sand Beach TurtleTurtle at Black Sand BeachManu und Schildkröte

Es kitzelte uns schon seit Tagen in den Fingern – wie weit können wir wohl legal an den ausbrechenden Vulkan herankommen? Wir fuhren also einfach drauflos und waren etwas überrascht, dass ausser ein paar Absperrungen für Wanderwege keine komplette Strassensperre zu finden war. Als wir zuhause auf Google Maps nachschauten, waren wir dann doch etwas schockiert, dass wir uns offensichtlich nur ein paar hundert Meter neben dem Krater befanden!

Vulkanabsperrung

Auf der Heimfahrt machten wir Halt am südlichsten Punkt in den USA, wo Manu dann sogar von Klippen sprang – und das nicht nur einmal. Als beim ersten Videoversuch eine Millisekunde vor Absprung die Speicherkarte voll war, musste der Arme noch einmal allen Mut zusammen nehmen und die 12m hinunterspringen. Am südlichsten Punkt der USA mutterseelenalleine im riesigen Pazifik und unterhalb einer traumhaften Klippe im mächtigen Meer treiben, war ein unglaubliches befreiendes und schönes Gefühl.

Manu vor Klippensprung Treppe für AufstiegManu beim Aufstieg

Die Strassen im Norden von Big Island sind besonders sehenswert. Unglaublich, wie wandelbar sich diese Insel präsentiert. Von rauem Vulkangestein, über alpenähnliche Pässe hinüber zu Regenwald und Sandstrände. Schön sind hier vor allem das Pololu und das Waipi’o Valley. Zweiteres liegt jedoch auf privatem Grundstück und obwohl sich hier viele Touristen befinden, sind diese gar nicht gerne gesehen. Haben die Bewohner ihren Ursprung nämlich darin, dass diese von ihrem Leben flüchteten und von der Stadt, dem Stress und der Hektik genug hatten. Hippies in den 60er Jahren stellten wir uns vor, was es wohl ziemlich genau treffen würde. Zudem braucht man fürs Waipi’o Valley entweder ein dickes Portemonnaie, einen 4×4 und viel Mut oder die Gelassenheit, das Ganze seinen Bewohnern zu lassen und sich etwas zurück zu nehmen. Auf dem Rückweg machten wir Halt am Hapuna Beach und können diesen wunderschönen weissen Sandstrand trotz 5 Dollars Eintrittsgebühr pro Auto wärmstens empfehlen.

Pololu Valley Strand Waipapu Valley BeachSicht auf das türkisblaue Meer

Angefressen vom Schnorcheln, verbrachten wir den nächsten Tag am Two Step Beach. Nicht gerade der schönste Ort, um mit den Füssen im Sand den Tag lesend zu verbringen. Viel mehr kommt man hier lediglich aus dem Wasser, um sich zu verpflegen und kurz auszuruhen. Der Einstieg ins Wasser ist nicht ganz einfach, aber lohnt sich für die farbigen Korallen und die vielen Fischarten auf jeden Fall.

Auch den nächsten Tag verbrachten wir beim Schnorcheln. Dieses Mal aber fast alleine, im türkisblauen Wasser mit vielen Meeresschildkröten, die bestimmt schon 150 Jahre auf dem Panzer hatten. Die Kiholo Bay ist über den Strand oder über einen Wanderweg zu erreichen. Unbedingt genügend Wasser und Sonnencreme einpacken. Einfach unglaublich und für immer unvergesslich dieser Moment, wenn man kaum einen Meter weit sieht und plötzlich eine 2m grosse Schilkröte vor einem vorbeischwimmt, neben der man dann hunderte Meter schwimmen kann und staunt, wie elegant sie durch das Wasser gleitet. An Land so langsam, unter Wasser erstaunlich flink. Den späteren Nachmittag liessen wir am wunderschönen Manini’owali Beach ausklingen.

Nach einer Woche wechselten wir die Inselseiten und tauschten unser gemütliches AirBnB in Kona mit einem etwas abgelegenen, modernen Haus in Hilo an der Ostküste. Geweckt wurden wir da von Ziegen und einem Hahn – natürlich bereits kurz vor Sonnenaufgang. Das Wetter tropisch und entsprechend präsentierte sich die Natur. Die vielen verwunschenen Regenwälder beeindruckten uns besonders.

RegenwaldSalamander auf Blume

 

Zu sehen gibt es hier zum einen die Rainbow- und Akaka-Wasserfälle und natürlich dreht sich auch oder gerade hier alles um den Vulkan Kilauea.

Rainbow Falls Spaziergang Akaka Falls Akaka Falls

Da zur Zeit der ganze Nationalpark geschlossen ist und es ausser mit Helikopter oder Speedboot keine Möglichkeit gibt, das Lava zu sehen, entschieden wir uns nach Pahoa zu fahren. Hier brennt nach Sonnenuntergang der Himmel! Nur ca. 3 km Luftlinien trennen einem hier von Fissure 8, dem Riss wo momentan (Stand Juli 2018) das meiste Lava aus der Erde strömt und gerade ein neuer Vulkankrater entsteht.

Pahoa

Leider wurde aufgrund des schlechten Wetter Manuels Helikopterflug erneut (!!) abgesagt. So klappern wir erfolglos alle Tourenanbieter der Stadt ab und landeten schlussendlich im Discovery Center, wo wir mit Rancher des Volcano National Parks sprechen und uns die ganze Situation noch einmal persönlich erklären lassen konnten. Wir sind fasziniert von diesem Naturschauspiel und auch die Inselbewohner haben dieses neugierige Funkeln in den Augen. Respekt und Angst vermischt sich mit unglaublicher Bewunderung. Abends fuhren wir hoch zum Mauna Kea – ebenfalls ein Vulkan – der 4200m hoch ist. Das Besucherzentrum liegt aber lediglich auf knapp 2700m, denn ab da kann der Weg nur mit einem 4×4 fortgesetzt werden. Der Sonnenuntergang ist eindrücklich und bringt vor allem kalte Temperaturen. Wer hätte gedacht, dass wir in Hawaii unsere Pullover brauchen würden.

Aussicht von Mauna KEaMond Vulkan Sonnenuntergang Sternenhimmel

Zufälligerweise findet Manuel online noch einen letzten Platz auf einem Lava Sightseeing Boot für den nächsten Tag, so dass er trotz stürmischer 3h Fahrt, doch noch seine langersehnte Begegnung mit dem Vulkan und dem faszinierenden Lava erleben darf.

Lava Boat Tour Lava

Honolulu – Surfen am Waikiki Beach

Die letzten Tage verbrachten wir noch einmal auf Oahu, wo wir ohne Auto die Stadt Honolulu und das Ferienflair genossen. Shoppen in den unzähligen Kleiderläden, Apéro mit Blick auf den Sonnenuntergang, Surf-Versuche am Waikiki Beach und Abendessen mit hawaiianischer Live Musik. Einen besseren Abschluss hätten wir uns nach 3 Wochen Leben im Paradies nicht wünschen können.

SonneuntergangManu mit Surfbrett Sonnenuntergang am Waikiki Manuel am Shave Ice essen Hawaii im Video:

————————————————-

Was dich auch noch interessieren könnte:

► Weshalb wir unbedingt Ferien brauchten

Daniela am surfen