Buenos Aires stand schon früh auf unserem Reiseplan, da wir unsere Kreuzfahrt ab hier bis nach Barcelona bereits im Spätsommer des Vorjahres gebucht hatten. Nicht nur Manuel, der bereits einmal hier war, schwärmte von der farbigen Grossstadt, sondern auch alle Reisenden, die wir unterwegs antrafen versicherten uns, dass die Stadt ein Highlight wird. Und so war es dann auch! Buenos Aires ist einer dieser Orte, die  alles mitbringen, was wir uns als digitale Nomaden wünschen. Unzählige Coworking Spaces, schnelles Internet, offenes WLAN an vielen öffentlichen Plätzen, hübsche und hippe Kaffees, günstiges Essen, gute Wohnmöglichkeiten und eine Laid-Back-Kultur, die es trotz Grossstadthektik erlaubt, in den Pausen in einem der vielen grünen Parks auszuruhen.

Während vier Wochen erlebten wir die Stadt zu Fuss, mit der Subway, mit Taxi und Uber. Heute gehört Buenos Aires zu unseren liebsten Städten und wir freuen uns bereits jetzt, wenn wir irgendwann wieder hierher zurückkommen dürfen.

In Buenos Aires leben ca. 13 Millionen Menschen, davon 3 Millionen in der Stadt selbst. Das ist ein Drittel der gesamten argentinischen Bevölkerung! Buenos Aires lebt von seinen grünen Parks, den verschiedenen Kulturen seiner Bewohner, köstlichem Fleisch und den verschiedenen Stadtviertel – auch Barrios genannt.

Transportmittel

Taxis sind extrem günstig und man muss kaum eine Minute warten, bis das nächste freie in Sichtweite ist. So haben wir die langen Laufdistanzen dann auch meistens mit dem Taxi zurückgelegt und nur die wirklich langen Strecken mit UBER gebucht. Dies auch, weil wir erst am Ende unseres Aufenthaltes eine Sim-Karte kauften, mit der das Bestellen eines UBERs überhaupt erst möglich ist. Zudem sind die Preise gleich tief wie bei den Taxis.

Das Subway-System mit seinen 6 Linien ist sehr einfach und es lohnt sich bereits bei Ankunft eine Sube Card zu kaufen. Diese kostet ca. 5 CHF und darauf lädt man einen Betrag, von dem bei jeder Fahrt 45 Rappen abgezogen wird. Die Sube Card ist in jeder Metrostation erhältlich und kann an verschiedenen Orten aufgeladen werden. Es reicht, eine Karte zu kaufen, denn beide (oder mehr) Personen können damit fahren und die Karte ist nicht personalisiert.

Natürlich gibt es auch Busse, wo die Sube Card ebenfalls gilt – wer aber in diesem Busplan-Wirrwarr drauskommen will, muss vielleicht zuerst einen Kurs besuchen. Und sich brav hinten anstellen beim Warten:

Die bliebtesten Stadtvierten und seine verschiedenen Charakter

Palermo: Dieses Viertel ist so gross, dass es nochmals in mehrere Regionen unterteilt wird. Wir haben während 3 Wochen in Palermo Hollywood gelebt und hatten für den täglichen Kaffee die Qual der Wahl. Hier befinden sich innerhalb weniger Blocks unzählige hübsche Cafés mit ausgiebigen Kuchenbuffets und frischen Säften. Auch Palermo Soho ist ein Besuch wert. Mit seinen schicken Shops und alternativen Restaurants kann man gut einen Nachmittag verweilen.

San Telmo: San Telmo ist das älteste Viertel der Stadt und verzückt mit hübschen Cafés und Restaurants. Auf dem Markt findet man nicht nur frisches Gemüse und Fleisch, sondern auch ein Schweizer Restaurant, das Racelette serviert! Ein Muss ist die Feria de San Telmo am Sonntag – ein Trödelmarkt mit Bands und bis zu 300 Ständen.

Recoleta: In Recoleta fühlt man sich in der Zeit zurückversetzt. Ende des 19. Jahrhunderts gehörte Argentinien zu den reichsten Ländern der Welt. Die prächtigen Kolonialbauten und seine renovierten eleganten Paläste erinnern noch heute an diese glorreiche Epoche. Nicht selten fühlt man sich wie mitten in den Strassen von Paris. Die Geschäfte sind teuer und die Wohnungen ebenfalls fast unbezahlbar. Mitten in diesem Viertel liegt der Friedhof La Recoleta. Mehr dazu weiter unten. In der ersten Wochen unseres Aufenthaltes bewohnten wir hier ein Airbnb und genossen es, alles zu Fuss besuchen zu können.

La Boca: Hier trifft arm auf reich. Gleich neben einfachen Behausungen der Unterschicht tummeln sich Touristenmassen, die in den Souvernir-Shops Grosseinkäufe machen und die berühmten bunten Häuser fotografieren. Zu jeder Tageszeit wird hier Tango getanzt und argentinische Spezialitäten in den Restaurants serviert. Ein paar Schritte weiter befindet sich das Fussballstadtion der Boca Juniors – eine der besten Fussballmannschaften Argentiniens. Wer ein Ticket für ein Spiel möchte, müssen wir enttäuschen – Besucher eines Heimspiels müssen im Besitz einer Saisonkarte sein und für diese beträgt die momentane Wartezeit sieben Jahre!

Die Wahrzeichen von Buenos Aires

Das Wahrzeichen Buenos Aires ist der Obelisk, der mit seinen 70 Meter nicht zu übersehen ist und mitten einer 16-spurigen Strasse steht. Diese ist übrigens mit seinen 140m gleichzeitig auch die breiteste Strasse der Welt und heisst Avenida 9 de Julio. Sie erinnert mit ihrem Namen an den Tag der Unabhängigkeit Argentiniens.

Hinter dem Obelisk beeindruckt die aufgemalte Nationalheldin Eva Perón (Evita) auf der Wand eines Hochhauses. Mit einem freundlichen Gesicht blickt sie in Richtung Süden, da wo wie in vielen Städten Argentiniens die armen Menschen wohnen und mit bösem Gesichtsausdruck in Richtung Norden – dorthin wo die von ihr gehassten Reichen leben. Evita wurde zur Heldin, als sie damals ihren Mann Juan Perón bei der Präsidentschaftskandidatur 1946 unterstütze und sich nach seiner Wahl mit grossem Engagement für die Armen einsetze. Evita starb mit nur 33 Jahren an Gebärmutterhalskrebs und ihre Leiche verschwand nach dem Sturz von Juan Perón für 17 Jahre. Erst im Oktober 1976 erfolgte die Beisetzung im Familiengrab auf dem Friedhof La Recoleta in Buenos Aires. Bis heute ist Evita eine Legende geblieben und Menschen aus aller Welt pilgern an den Ort ihrer letzten Ruhestätte.

Der Plaza de Mayo ist der wichtigste Platz in Buenos Aires. Hier wird nicht nur fast täglich demonstriert, sondern hier steht auch der rote Präsidentenpalast – das Casa Rosado. Auf dessen Balkon hielt Evita damals ihre berühmte Rede und heute werden hier hauptsächlich Touren angeboten. Zudem befindet sich auf dem Platz die Catedral Metropolitana – der ehemalige Arbeitsplatz von Papst Franziskus, bevor er nach Rom ging.

Obwohl Buenos Aires am Fluss liegt, bekommt man diesen nur selten zu Gesicht. Einzig in La Boca oder am Puerto Madero – dem Hafen von Buenos Aires – lässt sich erahnen, dass hier der Atlantik auf den Fluss Rio de la Plata trifft. Ans baden ist hier trotzdem nicht zu denken, denn das Wasser ist braun und nicht sauber genug. Wer trotzdem etwas Meerluft schnuppern möchte, dem empfehlen wir einen Spaziergang am Puerto Madero. Das hypermoderne Hafengelände ist zwar nicht sonderlich charismatisch, aber ergibt nochmals einen anderen Blick auf die Stadt. Hier befinden sich viele teure Restaurant aber auch Möglichkeiten für einen gemütlichen Kaffee. Ebenfalls sehenswert ist die Brücke Puente de la Mujer, welche das Hafenviertel mit der Innenstadt verbindet. Wer übrigens am Wochenende Lust auf etwas mehr Natur hat, findet hinter den hochmodernen Wolkenkratzern das Naherholungsgebiet Reserva Ecológica Costanera Sur – mit seinen 350 Hektaren optimal zum joggen, spazieren und abschalten.

Shoppen in der Grossstadt

Buenos Aires war der erste Ort auf unserer Reise, wo wir auf schöne Einkaufszentren und -Läden angewiesen waren. Für unsere Kreuzfahrt mussten wir nämlich unsere Abendgarderobe aufstocken und verbrachten deshalb Stunden mit der Suche nach günstigen, aber dennoch schönen Kleidern. Hierzu eigenet sich die Avenida Florida oder eine der unzähligen Shopping-Malls. Jedoch schocken die horrenden Preise der vielen Designer-Läden. Fündig wurden wir schlussendlich bei einer der wenigen internationalen Kleider-Ketten.

Essen – alles was das Gourmet-Herz begehrt

In Buenos Aires hat man die Qual der Wahl. An fast jeder Ecke steht ein hübsches Kaffee oder für abends ein leckeres Restaurant. Wer Lust auf ein gutes Stück Fleisch hat, dem empfehlen wir das Restaurant „Miranda“ in Palermo Hollywood. Auch italienisch oder Sushi wird hier vielerorts angeboten. Sowieso findet hier eigentlich jeder etwas für seinen Geschmack und Budget. Die Preise sind grundsätzlich überall sehr günstig. Für eine Flasche Wein bezahlt man im Restaurant ca. 10 CHF und das hochwertige Fleisch mit Beilage bekommt man für 15 CHF. Der Kaffee kostet ca. 3 CHF und das Stück selbstgebackener Kuchen nochmals knapp 4 CHF. Hier kann man es sich also richtig gut gehen lassen und muss nicht auf das Budget achten.

Buenos Aires die Geburtsstätte des Tangos

Tango gehört in Buenos Aires genauso dazu, wie das saftige Stück Fleisch oder die kolonialen Bauten. Tango wurde im Hafenviertel La Boca geboren, da wo auch heute noch täglich wunderschöne Tänzer ihr Können zum besten geben. Wir haben eine Tango Show mit Dinner besucht und sogar noch eine Lektion davor genommen – wirklich empfehlenswert!

 

Buenos Aires im Video